Der plötzliche, unerwartete Tod des geliebten Tieres ist nochmal eine andere Erfahrung, als eine Sterbebegleitung, wo ich mich irgendwie auf den Übergang meines Tieres vorbereiten kann.
Gerade wenn die Tiere noch nicht alt sind, wie in Antons Fall, ist ein so plötzlicher Verlust ein Schock und wirkt surreal.
Trotz meiner Erfahrungen in der Sterbebegleitung und trotz meines Wissens über Leben und Sterben bin ich in erster Linie auch nur Mensch, der ein geliebtes Tier von jetzt auf gleich verloren hat.
Stillstand ist das richtige Wort für den Zustand, in dem ich mich befinde.
Auch Juna ist in sich gekehrt, lässt sich wenig anfassen und wirkt unnahbar.
Sie weiß, dass Anton gestorben ist. Auch Tiere trauern um Gefährten, nicht so offensichtlich wie wir Menschen, aber sie trauern sehr wohl.
Juna und Anton haben sich sehr gut verstanden, sie haben gemeinsam gespielt, gefressen und voneinander gelernt.
Anton hinterlässt nicht nur bei mir eine große Lücke sondern auch bei Juna.
Wie gehe ich damit um?
Ich erlaube mir, zu trauern. Ich erlaube mir, mich zurückzuziehen. Ich erlaube mir alle Gefühle, die kommen wollen und erlaube mir, sie auszusprechen.
Sie wollen gesehen, erlebt und angenommen werden, um sie nach einer Zeit loslassen zu können.
Und ja, ich fühle mich betrogen ... um den Abschied, um die gemeinsame Zeit, um das Erlebnis des Werdegangs von Anton ...
Auch dieses Gefühl darf sein und gelebt werden.
Trotzdem will ich nicht zu lange in diesen Emotionen bleiben, denn ich weiß, dass unsere verstorbenen Tiere das nicht wollen. Sie wollen, dass wir glücklich sind.
Und ich habe noch Juna, die zu mir gehört und ein schönes Leben haben soll.